Sonntag, 8. Mai 2011

Sonntag, 8. Mai Rabat

Fruehstueck um 8:00 Uhr, Abfahrt nach Rabat um 9:45 Uhr. Schon sehr wenig Schlaf.

Rabat entschaedigt uns aber.
Rabat (befestigter Ort) ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs, sowie Hauptort der Region Rabat-Salé-Zemmour-Zaer. Rabat liegt an der Atlantikküste am südlichen Ufer des Bou-Regreg gegenüber der Nachbarstadt Salé.
Rabat ist neben Fès, Meknès und Marrakesch eine der vier Sultansstädte des Landes. Der Name geht auf eine islamische Grenzfestung (Ribat) zurück, die Zanata-Berber im 10. Jahrhundert an der Flussmündung errichteten. Im 12. Jahrhundert ließen die Almohaden den Ribat zu einer befestigten Stadt (Kasbah) erweitern, die bis ins 19. Jahrhundert mit und in Konkurrenz zu Salé eine bedeutende Handelsstadt blieb. Im 17. Jahrhundert sorgten die unabhängige Piratenrepublik Bou-Regreg für eine wirtschaftliche Blütezeit und von der Iberischen Halbinsel zugewanderte Andalusier für ein Bevölkerungswachstum. Mit Beginn des Französischen Protektorats wurde Rabat 1912 Sitz des Generalresidenten. 

Erster Halt in der Chellah, einem Park aus dem 14. Jhdt. mit römischen Ruinen, ähnlich den andalusischen Gärten. Auf freiem Gelände südöstlich der almohadischen Mauer umgibt die hohe, zinnenbekrönte Stampflehmmauer der Chellah die merinidische Totenstadt. Der Zugang führt durch ein monumentales steinernes Portal aus dem 14. Jahrhundert. Die oktogonalen Flankentürme enden oben in quadratischen Plattformen. Der Durchgang ist zur besseren Verteidigung in einem Winkel angelegt. 





Der Fußweg führt durch einen Park mit Büschen und Bäumen einen Hügel hinunter bis zu den 1930 freigelegten Resten der römischen Siedlung Sala Colonia. 




Die wenigen erhaltenen Steinreihen von Wohnhäusern und Handelsgeschäften lassen den Decumanus erkennen, der als die Hauptachse der Stadt zum einstigen Hafen führte. Diese endete an einem Triumphbogen, von dem nur die Fundamente erhalten sind.



Daneben befindet sich die ab dem Ende des 13. Jahrhunderts eingerichtete Nekropole, in der mehrere merinidische Sultane und islamische Heilige (Marabouts) begraben wurden. Der Grabbau des 1351 verstorbenen Sultans Abu I-Hassan ist am besten erhalten. Dort liegt auch Sams ad-Dauha (1330–1380) begraben, eine der Frauen des Sultans, die eine englische oder schottische Prinzessin gewesen sein soll. 



In der Nähe steht ein gut erhaltenes Minarett mit Rautenmustern und Resten von Mosaikfliesen, das zu einer Moschee mit angrenzender Madrasa gehörte. Der Innenhof der Madrasa besaß in der Mitte ein großes rechteckiges Wasserbecken und war von einer flachen Holzkonstruktion auf Pfeilern überdacht. An den Hof grenzten die Schlafräume der Studenten.


Am Rand der großen Grabbauten versteckt sich ein heiliger Teich, der aus dieser Quelle gespeist wird und in dem Aale leben. Nach der Tradition füttern Frauen die Aale in dem 20 Quadratmeter großen gemauerten Becken mit Eiern und werfen Geldstücke hinein, wovon sie sich reichlichen Nachwuchs versprechen.



Danach besuchen wir die Oudaia Kasbah, eine bewohnte Festungsanlage mit schoener Aussicht auf den Fluss Regreg. 




Die Medina ist an drei Seiten von der 1197 fertiggestellten almohadischen Stadtmauer umgeben, lediglich östlich der Kasbah fehlt ein kleines Stück an der Felskante über dem Flussufer. 
Spaziergang durch die Altstadt mit weissblauen Haeusern und tollem Blick auf den Atlantik. 












Blick über den Bou Regreg nach Salé.






Wegen des angenehmen Wetters ist der Strand gut besucht.




Vor der Stadtmauer befindet sich der Friedhof. So mussten Angreifer durch den Friedhof, was psychologisch eine Hemmschwelle darstellt.




Für den arabischen Raum ungewöhnlich sind die Grabsteine. Meist gibt es nur am Fuß- und am Kopfende einen Stein. Die Gräber werden nicht gepflegt, die Friedhöfe sind nur mit einer Steinmauer umgeben, damit keine Schafe und Ziegen auf den Gräbern weiden.







Wir essen direkt neben dem Strand in einem schönen Lokal Fisch.





Am Nachmittag besuchen wir den Hassan-Turm in der Nähe des Bou-Regreg 

Der nach Hassan ibn Ait, dem Enkel des Propheten, oder nach dem arabischen Wort hassane („Schönheit“) benannte Turm ist das Wahrzeichen von Rabat. Der heute freistehende Turm ist das unvollendete Minarett der Großen Moschee, die der Almohadenkalif Yakub al-Mansur 1191 in Auftrag gab. Sie sollte in der neuen Hauptstadt die größte Moschee in der islamischen Welt werden. 1755 zerstörte ein Erdbeben den Betsaal. Er besaß die Außenmaße von 183 × 139 Metern. Von den ehemals 312 Säulen und 112 Pfeilern aus Marmor sind die wiederaufgestellten Stümpfe erhalten. Der 44 Meter hohe quadratische Hassan-Turm hätte nach den Plänen über 80 Meter erreichen sollen.








Daneben befindet sich die von der koeniglichen Garde bewachte Grabstaette der Vorgänger des jetzigen Königs.









Ein traditioneller Wasserträger vor der königlichen Garde.


Ein "verkleideter" Handymast.


Um ca. 16:00 beziehen wir das Hotel Dawliz, direkt neben dem Fluss Regreg mit Blick auf den Hassanturm.



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