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Fès (arabisch فاس) ist die älteste der vier Königsstädte des Landes und galt nach der Begründung der Qarawiyin-Universität als geistiges Zentrum der Region.
Die Stadt „Medinat Fas“ wurde durch Idris I. gegründet. 809 gründete Idris II. „al-Aliya“ am anderen (linken) Ufer des Wadi Fes. Al Aliya entwickelte sich rasch zu einer richtigen Stadt mit Moschee, Palast und Kisariya (Markthalle). Die lebenswichtigen Wasserquellen um Fès waren ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Standortes.
Die 859 von der reichen Kaufmannstochter Fatima el-Fihrya gegründete Universitätsmoschee „al-Qairawiyin“ wird zu einem der wichtigsten Zentren der Geistlichkeit und Kultur im Islam. Ihre Ausstrahlung hat über die Schulen des islamischen Spanien bis nach Europa Auswirkungen.
Die Rolle einer Hauptstadt verlor Fès nach der almoravidischen Gründung von Marrakesch im 11. Jahrhundert und gewann sie wieder nach ihrer Einnahme durch die Meriniden im Jahre 1250.
1276 wurde unter der Herrschaft der Meriniden die neue Stadt El Medinet El-Beida („die weiße Stadt“) gegründet, und gleich mit Umfassungsmauer, Palästen und Gärten ausgestattet. Sie wurde bald unter der Bezeichnung Fès Djedid („das neue Fès“) bekannt, im Gegensatz zu Fès el-Bali, der alten Stadt.
Nach einer im Jahre 1522 durch ein Erdbeben verursachten Teilzerstörung der Stadt wurden viele Bauwerke restauriert oder durch neue ersetzt.
Die Saadier, eine arabische Familie, die sich in Südmarokko im Draa-Tal niedergelassen hatte und von da aus im 16. Jahrhundert das Land eroberte, nahmen 1554 die Stadt ein, machten aber Marrakesch zu ihrer Hauptstadt.
Am Anfang der Alawiten-Dynastie (Ende des 17. Jahrhunderts) richtete Mulai Ismail seine neue Hauptstadt in Meknes ein. Er siedelte in Fès einen Teil der Sippe der Udaia an, die ihm bei seinem Machtkampf geholfen hatte. Nach seinem Tod (1727) revoltierten die Udaia, sie wurden aber erst 1833 durch Abd er Rahman aus der Stadt vertrieben. Mulai Abdallah, Nachfolger von Mulai Ismail, machte Fès zu seiner Residenz und ließ Moscheen, Madrasas, Brücken und Straßen erneuern beziehungsweise neu bauen, die Straßen von Fès Djedid wurden gepflastert.
Im 19. Jahrhundert wurden die beiden alten Stadtteile durch Neubauten wie den Palast Boujeloud verbunden. Bis zum Anfang des Protektorats im Jahre 1912 blieb Fès die Hauptstadt Marokkos. Rabat wurde von einem französischen General zum Verwaltungssitz bestimmt. Trotzdem residierte der König weiterhin in Fès und hält sich bis heute häufig im dortigen Palast auf.
Eintauchen in eine vergangene Welt. Die Altstadt Fes el Bali hat einen Durchmesser von gut
Beeindruckend die vielen Madersen (Koranschulen), wie die Madersa Bou Inania de Fés
Artischocken |
Hochzeitssänften für die Braut
Der schmale Gang um die Moschee Kairouine mit Einblicken durch halboffene Tore zeigt die Groesse der Moschee.
Wie bei unseren Kirchen kann man auch hier gegen Geld Glück erwerben.
Und rundherum viele Läden
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